Das Parken im öffentlichen Raum ist klar durch die Straßenverkehrsordnung geregelt. Doch wie verhält es sich, wenn Sie Ihr Fahrzeug auf einem Privatparkplatz abstellen, etwa vor einem Supermarkt, einer Klinik oder einem Einkaufszentrum? Hier treten oft Unternehmen wie „fair parken“ auf den Plan, die das Parkraummanagement übernehmen und bei Verstößen gegen ihre Nutzungsbedingungen Vertragsstrafen verhängen. Die Unterscheidung zwischen einem amtlichen Bußgeld und einer solchen privaten Vertragsstrafe ist entscheidend für Ihr weiteres Vorgehen.
Dieser Artikel beleuchtet detailliert, wie das System von Privatparkplatzbetreibern funktioniert, welche Rechte und Pflichten Sie als Parker haben und wie Sie sich gegen unberechtigte Forderungen wehren können. Wir geben Ihnen praxisnahe Tipps, wissenschaftlich fundierte Erklärungen und ein Muster für einen Widerspruch, damit Sie in solchen Situationen nicht nur informiert, sondern auch handlungsfähig sind. Ihr Weg zum sicheren Verständnis der Parkregeln auf Privatgrundstücken beginnt hier.
Was ist „fair parken“ und wie funktioniert das System?

Die „fair parken GmbH“ ist ein führendes Unternehmen im Bereich des privaten Parkraummanagements in Deutschland. Sie wird von Eigentümern privater Flächen, wie Supermärkten, Tourismus- und Freizeiteinrichtungen oder Kliniken, beauftragt, die Einhaltung der Parkbedingungen zu überwachen. Ihr Ziel ist es, freie Parkplätze für Kunden und Besucher zu gewährleisten und Dauerparker fernzuhalten.
Das System basiert auf klaren Nutzungsbedingungen, die auf Hinweisschildern am Eingang des Parkplatzes und oft auch auf den Parkflächen selbst angebracht sind. Diese Schilder legen die zulässige Parkdauer, die Notwendigkeit einer Parkscheibe und die Höhe der bei Verstößen fälligen Vertragsstrafe fest. Durch das Befahren des Parkplatzes akzeptieren Sie diese Bedingungen stillschweigend als Teil eines privatrechtlichen Vertrags. Die Überwachung erfolgt entweder durch Personal vor Ort, das die Parkscheiben kontrolliert, oder zunehmend durch moderne Technologien wie:
- Videoüberwachung, die Kennzeichen bei Ein- und Ausfahrt erfasst.
- Sensoren, die in den einzelnen Parkplätzen verbaut sind und die Belegungsdauer messen.
- Regelmäßige Kontrollen durch Mitarbeiter, die Parkscheiben und Parkzeiten überprüfen.
- Automatische Systeme, die bei Überschreitung der Parkzeit eine Halterabfrage veranlassen.
- Digitale Parkscheiben-Systeme, die eine manuelle Einstellung überflüssig machen.
- Spezielle Apps, die das Parken auf bestimmten Privatparkplätzen regeln.
- Klare Beschilderung, die auf die geltenden Regeln und mögliche Strafen hinweist.
- Regelmäßige Aktualisierung der Technik, um eine effektive Überwachung zu gewährleisten.
Wird gegen diese Bedingungen verstoßen, stellt „fair parken“ einen Strafzettel aus, der eine vertragliche Forderung und kein Bußgeld im Sinne des öffentlichen Rechts darstellt.
Höhe der „fair parken“ Vertragsstrafen
Die Höhe der Vertragsstrafen bei Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen auf „fair parken“ kontrollierten Flächen ist klar definiert und auf den Hinweisschildern ersichtlich. Diese Beträge sind darauf ausgelegt, die Einhaltung der Regeln zu fördern und die Kosten für das Parkraummanagement zu decken.
Typische Strafen sind:
- 24,90 Euro bei Verstößen gegen allgemeine Nutzungsbedingungen (z.B. Parkdauerüberschreitung, fehlende Parkscheibe).
- 54,90 Euro für das unberechtigte Parken auf einem Behindertenparkplatz, da dies eine erhebliche Beeinträchtigung darstellt.
- Zusätzlich fallen 10 Euro an, wenn „fair parken“ eine Halterabfrage durchführen muss, um den Fahrzeughalter zu ermitteln.
- In extremen Fällen, wenn der Betrieb erheblich eingeschränkt wird, kann das Fahrzeug auch abgeschleppt werden, was mit erheblich höheren Kosten verbunden ist.
Ist die „fair parken GmbH“ rechtens und welche rechtlichen Grundlagen gibt es?
Die Rechtmäßigkeit der Aktivitäten von „fair parken“ ist ein häufig diskutiertes Thema. Grundsätzlich ist festzuhalten: Ja, das Vorgehen der „fair parken GmbH“ ist rechtens. Das Unternehmen agiert im Rahmen des Privatrechts und setzt das Hausrecht der jeweiligen Grundstückseigentümer durch. Wenn Sie mit Ihrem Fahrzeug eine von „fair parken“ bewirtschaftete Fläche befahren, gehen Sie stillschweigend einen Vertrag über die Nutzung des Parkplatzes ein, dessen Bedingungen auf den deutlich sichtbaren Hinweisschildern ausgewiesen sind.
Ein Verstoß gegen diese Bedingungen, wie das Überschreiten der Höchstparkdauer oder das Nichtauslegen einer Parkscheibe, führt zu einer Vertragsstrafe. Diese ist, anders als ein Bußgeld, keine Sanktion des Staates, sondern eine Forderung aus einem privaten Vertrag. Daher sind Sie grundsätzlich verpflichtet, diese Forderungen zu begleichen.
Die rechtliche Lage der Videoüberwachung von Privatparkplätzen

Die Nutzung von Videoüberwachung auf Privatparkplätzen, wie sie von „fair parken“ praktiziert wird, wirft oft Fragen hinsichtlich des Datenschutzes auf. Auch hier agiert „fair parken“ im rechtlich zulässigen Rahmen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erlaubt die Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume, wenn sie zur Wahrnehmung des Hausrechts oder berechtigter Interessen erforderlich ist und keine überwiegenden schutzwürdigen Interessen der betroffenen Personen bestehen.
Insbesondere ist die Videoüberwachung auf „öffentlich zugänglichen großflächigen Anlagen, wie insbesondere Sport-, Versammlungs- und Vergnügungsstätten, Einkaufszentren oder Parkplätzen“ zulässig. Voraussetzung ist immer, dass auf die Videoüberwachung deutlich und gut sichtbar hingewiesen wird, in der Regel durch entsprechende Schilder an der Einfahrt oder auf dem Gelände. Sind diese Hinweise vorhanden, erklären Sie sich durch das Befahren des Geländes implizit mit der Überwachung einverstanden.
Die rechtliche Grauzone bei der Videoüberwachung auf Privatparkplätzen liegt oft in der Frage, ob die Überwachung tatsächlich „erforderlich“ ist und ob die Interessen der Parkplatznutzer ausreichend gewahrt werden. Hier ist es wichtig, dass die Betreiber Transparenz zeigen und die Kameras nicht über das notwendige Maß hinaus eingesetzt werden, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
Widerspruch gegen „fair parken“ einlegen: Wann es sich lohnt und wie Sie vorgehen
Ein Widerspruch gegen einen Strafzettel von „fair parken“ ist nicht immer erfolgversprechend, aber in bestimmten Fällen durchaus sinnvoll. Es kommt darauf an, ob das Unternehmen seinen Pflichten als Parkplatzbetreiber nachgekommen ist und ob die Forderung verhältnismäßig ist.
Ein Widerspruch kann sich lohnen, wenn beispielsweise:
- Das Hinweisschild mit den Nutzungsbedingungen verdeckt, schlecht lesbar oder unzureichend platziert war.
- Die auf dem Schild angegebene Höchstparkdauer oder die Höhe der Vertragsstrafe nicht klar ersichtlich war.
- Die Zahlungsforderung unverhältnismäßig hoch erscheint.
- Sie nachweisen können, dass Sie die Parkdauer nicht überschritten haben (z.B. durch einen Kassenbon, der Ihre tatsächliche Einkaufszeit belegt).
Manche Unternehmen zeigen Kulanz. „Fair parken“ gewährt beispielsweise oft eine 15-minütige Karenzzeit bei Überschreitung der Parkdauer. Auch wenn Sie die Parkscheibe vergessen haben, kann es ausreichen, wenn Sie online einen Kassenbon einreichen, der belegt, dass Sie nur kurz auf dem Parkplatz waren. Wenn Sie einen Widerspruch einlegen, ist es ratsam, alle relevanten Fakten, wie Fotos vom Parkplatz und den Schildern, sowie Zeugenaussagen zu sammeln. Der Kassenbon dient dabei als wichtiges Beweismittel für Ihre Aufenthaltsdauer.
Hier ist ein Muster für einen Widerspruch, das Sie an Ihre spezifische Situation anpassen können:
Es ist wichtig, diesen Widerspruch fristgerecht einzureichen und eine Kopie für Ihre Unterlagen zu behalten. Weitere nützliche Informationen zum allgemeinen Thema des Parkens und Haltens im Straßenverkehr finden Sie auch auf unserer Seite über Fahrverbote in Deutschland.
Wichtige Aspekte des Parkens und Ihre Auswirkungen auf den Führerschein

Das korrekte Parken ist ein grundlegender Bestandteil der Fahrprüfung und ein wichtiger Aspekt der Verkehrssicherheit. Verstöße gegen Parkregeln, sei es im öffentlichen oder privaten Raum, können nicht nur zu finanziellen Belastungen führen, sondern auch Auswirkungen auf Ihre Fahrerlaubnis haben, insbesondere wenn es sich um wiederholte oder schwerwiegende Vergehen handelt. Während private Vertragsstrafen nicht direkt zu Punkten in Flensburg führen, können sie bei Nichtzahlung zu zivilrechtlichen Klagen führen, die wiederum Kosten und Ärger verursachen.
Das Verständnis der verschiedenen Parkzonen, der Bedeutung von Verkehrszeichen und der korrekten Anwendung einer Parkscheibe ist unerlässlich, um unnötige Strafen zu vermeiden und sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Das Beherrschen von Parkmanövern ist zudem ein entscheidender Teil der praktischen Fahrprüfung. Wer hier Unsicherheiten zeigt, riskiert nicht nur eine schlechte Bewertung, sondern auch die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer.
Fazit: Wissen schützt vor unnötigen Kosten
Der Umgang mit Parkregeln, insbesondere auf Privatflächen, erfordert ein klares Verständnis Ihrer Rechte und Pflichten. Informiert zu sein und zu wissen, wann und wie man sich gegen unberechtigte Forderungen wehrt, ist entscheidend.
Ein umsichtiges Parkverhalten und das Beachten der Beschilderung schützt Sie vor unangenehmen Überraschungen und trägt maßgeblich zu einem stressfreien Fahrerlebnis bei.
Hallo zusammen,
ich überlege gerade, ob ich den Führerschein in einem zweiwöchigen Intensivkurs machen soll, weil ich leider wenig Zeit habe. Ich bin mir aber unsicher, ob der Lernstress nicht viel zu hoch ist und ob man in so kurzer Zeit wirklich gut fahren lernt. Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen „Crashkursen“ gemacht? Sind sie ihr Geld wert oder ist das eher eine schlechte Idee? Ich wäre dankbar für jede Einschätzung!
Hallo,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihre Überlegungen zum Intensivkurs. Es ist absolut verständlich, dass Sie sich Gedanken über den Lernstress und die Effektivität eines solchen Kurses machen, besonders wenn die Zeit knapp ist. Die Erfahrungen mit Intensivkursen können tatsächlich sehr unterschiedlich sein, da es stark auf die individuelle Lernfähigkeit, die Qualität der Fahrschule und die persönliche Belastbarkeit ankommt. Einige finden, dass die konzentrierte Lernphase sehr effektiv ist und sie schnell Fortschritte machen, während andere den Druck als zu hoch empfinden und sich überfordert fühlen. Es ist wichtig, eine Fahrschule zu finden, die auf solche Kurse spezialisiert ist und gute Bewertungen hat, um sicherzustellen, dass Sie eine fundierte Ausbildung erhalten.
Ich hoffe, diese Einschätzung hilft Ihnen bei Ihrer Entscheidung. Für weitere interessante Beiträge lade ich Sie herzlich ein, sich auf meinem Profil umzusehen.
Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihren Besuch.