Als angehender Führerscheinbesitzer oder erfahrener Autofahrer stehen Sie täglich vor einer Vielzahl von Verkehrszeichen. Doch was passiert, wenn ein Zusatzschild wie „Mo-Fr“ auf einen Feiertag fällt? Diese scheinbar kleine Frage kann zu großer Verunsicherung führen und im schlimmsten Fall teure Konsequenzen haben. Gerade die korrekte Auslegung von Verkehrszeichen Mo-Fr an Feiertagen ist für die Verkehrssicherheit und die Vermeidung von Bußgeldern entscheidend.
In diesem Experten-Beitrag klären wir umfassend auf, wie solche Zusatzzeichen im deutschen Straßenverkehr zu interpretieren sind. Wir beleuchten die rechtlichen Definitionen von Werktagen und Feiertagen, die Unterschiede zwischen ruhendem und fließendem Verkehr und geben Ihnen präzise Orientierung, wann ein Parkverbot Feiertag oder ein Tempolimit tatsächlich gelten.
Allgemeine Prinzipien: Werktage und Feiertage verstehen
Die Grundlage für die korrekte Interpretation vieler Zusatzzeichen bildet das Verständnis der Begriffe Werktage und Feiertage. Die deutsche Gesetzgebung unterscheidet hierbei klar, was direkte Auswirkungen auf die Gültigkeit von Verkehrsregelungen hat.
Was ist ein Werktag nach deutschem Recht?
Die Definition des Werktages ist weitreichend und beeinflusst Bereiche von Ladenöffnungszeiten bis hin zu Kündigungsfristen. Für den Straßenverkehr ist besonders wichtig:
- Ein Werktag umfasst gemäß § 3 Abs. 2 Bundesurlaubsgesetz alle Kalendertage, die weder Sonn- noch gesetzliche Feiertage sind.
- Dies bedeutet, dass die Tage von Montag bis einschließlich Samstag als Werktage gelten.
- Entgegen der landläufigen Meinung ist der Samstag explizit ein Werktag, auch wenn er für viele kein Arbeitstag ist (bestätigt durch BGH, Urteil vom 27.04.2005 – VIII ZR 206/04).
- Sogar der Heiligabend am 24. Dezember wird rechtlich als Werktag eingestuft.
Die Definition eines gesetzlichen Feiertages
Feiertage grenzen sich klar von Werktagen ab und sind besondere Tage, an denen gesetzliche Ruhetage gelten. Ihre Festlegung erfolgt durch:
- Gesetzliche Anordnung auf Bundes- oder Landesebene. Daher können Feiertage je nach Bundesland variieren.
Mo-Fr Zusatzschilder im ruhenden Verkehr

Im Bereich des ruhenden Verkehrs – also beim Parken oder Halten – ist die Auslegung von Zusatzzeichen mit Mo-Fr-Angabe an Feiertagen oft Gegenstand von Missverständnissen. Hier ist es entscheidend, zwischen der Art des Zeichens zu unterscheiden.
Parkverbot Mo-Fr: Geltung an Feiertagen
Steht ein Parkverbotsschild mit dem Zusatz „Mo-Fr“ (z.B. von 16-18 Uhr) an einem Feiertag, der auf einen dieser Wochentage fällt, gilt folgende Regelung:
- Ein solches Parkverbot gilt an einem gesetzlichen Feiertag, der auf Montag bis Freitag fällt, grundsätzlich nicht.
- Beispiel: Am Karfreitag, einem Freitag und Feiertag, dürfen Sie normalerweise dort parken.
- Der Grund liegt in der Zweckbindung: Die Parkeinschränkung soll meist den werktäglichen Berufsverkehr oder Anlieferungen regeln. Fällt dieser Zweck an einem Feiertag weg, entfällt auch das Verbot.
- Ausnahme: Das Verbot gilt auch am Feiertag, wenn das Zusatzzeichen dies ausdrücklich regelt, z.B. durch den Zusatz „Mo-Fr, auch an Feiertagen“. Die Behörde muss dies klar kommunizieren.
Parkerlaubnis Mo-Fr: Spezielle Situationen
Ähnlich verhält es sich, wenn ein Parkerlaubnisschild (blaues P auf weißem Grund) mit einem Zusatzzeichen „Mo-Fr, 16-18 Uhr“ das Parken erlaubt, in der übrigen Zeit jedoch verbietet. Fällt ein solcher Tag auf einen Feiertag, ist die Lage wie folgt:
- Entsprechend der Rechtsprechung (Oberlandesgericht Brandenburg) ist die gleiche Logik wie beim Parkverbot anzuwenden.
- Dies bedeutet, dass die Beschränkung der Parkerlaubnis auf die genannte Zeit am Feiertag keine Gültigkeit hat.
- Folglich ist das Parken an einem Feiertag, der auf einen Montag bis Freitag fällt, auch außerhalb des ursprünglich erlaubten Zeitfensters (z.B. vor 16 Uhr oder nach 18 Uhr) gestattet, da die Mo-Fr-Regelung entfällt.
Das Zusatzzeichen „Werktags“
Eine weitere häufige Formulierung ist das Zusatzzeichen „werktags“. Hier ist die Interpretation klarer:
- Das Zusatzzeichen „werktags“ schließt die Tage von Montag bis einschließlich Samstag ein.
- Ausschließlich Sonn- und gesetzliche Feiertage sind von dieser Regelung ausgenommen.
- Wenn ein Parkverbot „werktags“ besteht, gilt es also auch an einem Samstag, der kein Feiertag ist.
Mo-Fr Zusatzschilder im fließenden Verkehr

Im Gegensatz zum ruhenden Verkehr gibt es bei Verkehrszeichen, die den fließenden Verkehr betreffen (z.B. Tempolimit Mo-Fr an Feiertagen), eine andere, strengere Auslegung. Hier steht die allgemeine Verkehrssicherheit im Vordergrund.
Tempolimit Mo-Fr: Geltung an Feiertagen
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit dem Zusatz „Mo-Fr“ – beispielsweise Tempo 30 vor einer Schule – hat an einem Feiertag, der auf einen Wochentag fällt, besondere Bedeutung:
- Für Montag bis Freitag angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten im Interesse der Verkehrssicherheit grundsätzlich auch an gesetzlichen Feiertagen, die auf einen Wochentag fallen.
- Dies wurde durch ein Urteil des Oberlandesgerichts Brandenburg (Az. 53 Ss-OWi 488/19 vom 12.09.2019) bestätigt.
- Begründung: Es kann nicht dem einzelnen Verkehrsteilnehmer überlassen werden, die Notwendigkeit einer Geschwindigkeitsbeschränkung individuell zu beurteilen (z.B. ob eine Schule an einem Feiertag geschlossen oder geöffnet hat). Diese Entscheidung obliegt allein der Straßenverkehrsbehörde.
- Der Straßenverkehr erfordert einfache und klare Regeln, die ohne komplizierte Einzelfallprüfung eingehalten werden können.
- Mögliche Unannehmlichkeiten durch die Einhaltung solcher Regeln an Feiertagen müssen im Sinne der Verkehrssicherheit in Kauf genommen werden.
Klare Orientierung im Schilderwald

Die richtige Interpretation von Zusatzschildern an Feiertagen ist essenziell für jeden Verkehrsteilnehmer, um sicher und regelkonform unterwegs zu sein und unnötige Bußgelder zu vermeiden.
Merken Sie sich: Beim Parken sind Mo-Fr-Regeln an Feiertagen oft außer Kraft gesetzt, während Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Sicherheit immer gelten. Bleiben Sie wachsam und erweitern Sie Ihr Wissen kontinuierlich, um sich im deutschen Straßenverkehr stets korrekt zu verhalten. Haben Sie weitere Fragen oder möchten Ihre Erfahrungen teilen? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar! Für eine umfassende Vorbereitung auf die Theorieprüfung empfehlen wir Ihnen unsere Führerschein-Übungstests.
Häufig gestellte Fragen zu Verkehrszeichen und Feiertagen
Gilt ein Parkverbot „Mo-Fr“ an einem Feiertag?
Nein, in der Regel nicht. Ein Parkverbot, das durch ein Zusatzzeichen auf „Montag bis Freitag“ beschränkt ist, verliert an einem gesetzlichen Feiertag, der auf einen dieser Wochentage fällt, meist seine Gültigkeit. Nur wenn das Zusatzzeichen explizit „auch an Feiertagen“ vermerkt, müssen Sie das Parkverbot auch dann beachten.
Muss ich mich an ein „Mo-Fr“ Tempolimit halten, wenn es ein Feiertag ist?
Ja, unbedingt. Geschwindigkeitsbegrenzungen, die für „Montag bis Freitag“ gelten, behalten ihre Gültigkeit auch an gesetzlichen Feiertagen, die auf diese Wochentage fallen. Dies dient der allgemeinen Verkehrssicherheit und vermeidet, dass jeder Fahrer die Notwendigkeit der Beschränkung selbst beurteilen muss.
Was ist der Unterschied zwischen „Mo-Fr“ und „werktags“ auf Zusatzschildern?
Das Zusatzzeichen „Mo-Fr“ bezieht sich explizit auf die Wochentage Montag bis Freitag. „Werktags“ hingegen umfasst Montag bis einschließlich Samstag. Ein „werktags“ angeordnetes Verbot oder Gebot gilt also auch an Samstagen, sofern diese keine gesetzlichen Feiertage sind.
Ich bin total am Verzweifeln mit diesem riesigen Fragenkatalog! Ich sitze mitten in der Vorbereitung für die theoretische Prüfung und fühle mich absolut erschlagen von der Menge an Fragen, Zahlen und Regeln. Egal wie oft ich es lese, ich habe das Gefühl, dass ich mir das niemals alles merken kann. Wie habt ihr das bloß geschafft, diesen Berg an Informationen zu bewältigen? Welche Lern-Apps oder Methoden haben euch wirklich geholfen und funktionieren wirklich? Ich bin für jeden Tipp dankbar, ich fühle mich gerade total verloren.
Ich verstehe deine verzweiflung total. die theorieprüfung kann wirklich überwältigend wirken, besonders am anfang. vielen geht es da ähnlich und es ist völlig normal, sich so zu fühlen.
was mir persönlich sehr geholfen hat, war, nicht alles auf einmal lernen zu wollen. ich habe mir kleine ziele gesetzt, zum beispiel täglich nur ein bestimmtes themengebiet durchzugehen oder eine feste anzahl an fragen zu bearbeiten. es gibt auch einige gute lern-apps, die das lernen spielerischer gestalten und dir helfen, fortschritte zu sehen. schau dir auch mal die methode an, bei der du dir die schwierigen fragen immer wieder ansiehst, bis sie sitzen. das wiederholen ist hier der schlüssel. bleib dran, du schaffst das! schau dir gerne auch meine anderen artikel an, vielleicht findest du dort noch weitere hilfreiche tipps.
Gerade wenn man über die Komplexität von Verkehrszeichen und Regeln spricht, frage ich mich, ob unsere Fahrschulen überhaupt noch im richtigen Jahrhundert unterrichten. Ich liebe moderne Technik, Elektroautos und digitale Anzeigen. Mein Fahrschulauto? Ein 15 Jahre alter Diesel mit kratzendem Getriebe. Man liest Artikel über moderne Fahrassistenzsysteme – adaptive Geschwindigkeitsreg
Vielen Dank für deinen Kommentar und diese sehr relevante Frage. Es ist wirklich ein wichtiger Punkt, den du ansprichst. Die Diskrepanz zwischen der rasanten Entwicklung der Fahrzeugtechnologie und der oft veralteten Ausbildung in Fahrschulen ist in der Tat bemerkenswert. Es scheint, als ob die Lehrpläne und die Ausstattung vieler Fahrschulen nicht immer mit den aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten moderner Fahrzeuge Schritt halten. Dein Erlebnis mit dem alten Diesel ist da leider kein Einzelfall und verdeutlicht, dass hier Handlungsbedarf besteht, um Fahranfänger optimal auf die Realität des heutigen Straßenverkehrs vorzubereiten.
Es wäre wünschenswert, wenn Fahrschulen verstärkt in moderne Fahrzeuge mit aktuellen Assistenzsystemen investieren und ihre Lehrpläne anpassen würden, um eine umfassendere und zeitgemäßere Ausbildung zu gewährleisten. Das würde nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch den Übergang in die Welt der modernen Mobilität erleichtern. Schau dir gerne auch meine anderen Artikel an, vielleicht findest du dort weitere interessante Gedanken zu verwandten Themen.