Möchten Sie mit Ihrem Fahrzeug auch größere Anhänger ziehen, sei es für den Urlaub mit dem Wohnwagen oder den Transport sperriger Güter? Dann ist der Führerschein Klasse BE, oft auch als Anhängerführerschein bekannt, die passende Erweiterung für Ihre Fahrerlaubnis. Er öffnet Ihnen die Tür zu einer erheblich gesteigerten Flexibilität im Alltag und auf Reisen.
In diesem umfassenden Blogbeitrag beleuchten wir detailliert, was die Führerscheinklasse BE genau beinhaltet. Wir erklären die notwendigen Voraussetzungen, die anfallenden Kosten und klären die Unterschiede zu anderen Anhänger-Erlaubnissen wie der Schlüsselzahl B96. Zudem erfahren Sie, wie lange der Führerschein gültig ist und welche Sonderregelungen für Inhaber der alten Führerscheinklasse 3 gelten. Abschließend geben wir Ihnen nützliche Tipps für Ihren Weg zur erweiterten Fahrfreiheit.
Was ist der Führerschein Klasse BE?

Die Führerscheinklasse BE stellt eine essenzielle Erweiterung der Basisfahrerlaubnis der Klasse B dar. Während der B-Führerschein das Ziehen kleinerer Anhänger erlaubt, sind Ihre Möglichkeiten mit der BE-Klasse deutlich größer. Diese Erweiterung ermöglicht Ihnen das Führen von Fahrzeugkombinationen mit erheblich höheren Gesamtgewichten, wodurch sich neue Transportoptionen eröffnen.
Umgangssprachlich wird die Fahrerlaubnis BE oft als „Anhängerführerschein“ bezeichnet, da sie speziell für das sichere Führen größerer Anhängergespanne konzipiert ist. Sie ist ideal für alle, die regelmäßig mit Wohnwagen, Pferdeanhängern oder größeren Transportanhängern unterwegs sein möchten und dafür die notwendige rechtliche Grundlage benötigen.
Was dürfen Sie mit der Klasse BE fahren?
Mit einem Führerschein Klasse BE dürfen Sie Fahrzeugkombinationen bestehend aus einem Zugfahrzeug der Klasse B und einem Anhänger fahren. Hierbei gelten spezifische Gewichtsbegrenzungen: Der Anhänger darf eine zulässige Gesamtmasse (zGM) von mehr als 750 kg, aber maximal 3.500 kg aufweisen. Das Zugfahrzeug (Pkw) darf ebenfalls höchstens 3,5 Tonnen zGM haben. Daraus ergibt sich für das gesamte Gespann ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von bis zu sieben Tonnen. Dies bietet Ihnen ausreichend Spielraum für größere Transporte und Freizeitaktivitäten.
Die Unterschiede: Klasse B, B96 und BE im Vergleich
Es gibt verschiedene Optionen, um mit einem Anhänger unterwegs zu sein, die sich hauptsächlich in der zulässigen Gesamtmasse des Gespanns unterscheiden. Neben dem Basisführerschein der Klasse B existieren die Erweiterung B96 und die umfassendere Klasse BE. Die folgende Tabelle verdeutlicht die spezifischen Unterschiede und die damit verbundenen Möglichkeiten:
Führerscheinklasse | Zulässige Gesamtmasse Zugfahrzeug (max.) | Zulässige Gesamtmasse Anhänger (max.) | Zulässige Gesamtmasse des Gespanns (max.) |
---|---|---|---|
Klasse B | 3.500 kg | 750 kg oder mehr* | 3.500 kg |
Klasse B96 | 3.500 kg | über 750 kg | 4.250 kg |
Klasse BE | 3.500 kg | 3.500 kg | 7.000 kg |
*Hinweis zur Klasse B: Wiegt der Anhänger mehr als 750 Kilogramm, darf die zulässige Gesamtmasse des Gespanns (Zugfahrzeug + Anhänger) 3,5 Tonnen nicht überschreiten. Die Führerscheinklasse B ist die Grundlage für alle weiteren Anhängerführerscheine.
Das Konzept der zulässigen Gesamtmasse (zGM)
Die Begriffe rund um Gewichte im Straßenverkehr sind entscheidend, wenn es um das Ziehen von Anhängern geht. Die „zulässige Gesamtmasse“ (zGM) ist hierbei ein zentraler Wert. Sie setzt sich aus dem Leergewicht des Fahrzeugs oder Anhängers und der maximal möglichen Zuladung zusammen. Dieser Wert ist in den Fahrzeugpapieren, genauer gesagt in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) unter Feld F.2, zu finden und ist rechtlich bindend. Es kommt also nicht darauf an, wie viel Sie tatsächlich geladen haben, sondern auf das maximale Gewicht, das für das jeweilige Fahrzeug zugelassen ist.
Voraussetzungen für den Erwerb der Führerscheinklasse BE
Der Weg zum Führerschein Klasse BE ist klar definiert und baut auf der bereits vorhandenen Fahrerlaubnis der Klasse B auf. Um diese Erweiterung zu erhalten, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt und Prüfungen bestanden werden. Es handelt sich um eine praktische Ergänzung, die Ihr fahrerisches Können im Umgang mit größeren Gespannen sicherstellt.
Erforderliche Bedingungen für den BE-Führerschein

Für den Erwerb des Anhängerführerscheins Klasse BE sind folgende Voraussetzungen maßgeblich:
- Ihr ordentlicher Wohnsitz muss sich in Deutschland befinden.
- Sie müssen ein Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben. Für begleitetes Fahren kann die Fahrerlaubnis bereits mit 17 Jahren erteilt werden.
- Ein gültiger Führerschein der Klasse B ist zwingend erforderlich, da die Klasse BE eine Erweiterung darauf ist.
- Ein separater Sehtest oder ein Nachweis über einen Erste-Hilfe-Kurs sind für die Klasse BE nicht erneut notwendig, da diese bereits für die Klasse B vorgelegt wurden.
Der praktische Unterricht für den BE-Führerschein
Auch wenn Sie bereits Fahrpraxis mit der Klasse B gesammelt haben, erfordert der Umgang mit Anhängern spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten. Die genaue Anzahl der benötigten Fahrstunden für den BE-Führerschein kann individuell variieren, abhängig von Ihrem Talent und Vorkenntnissen. Gesetzlich vorgeschrieben sind jedoch folgende Pflichtfahrten, auch Sonderfahrten genannt:
- 3 Überlandfahrten
- 1 Autobahnfahrt
- 1 Nachtfahrt
Zusätzlich zum reinen Fahren lernen Sie im Unterricht wichtige Funktions- und Sicherheitskontrollen am Gespann. Dazu gehören die Überprüfung der Bremsanlagen, die Kontrolle der Druckluftbrems- und elektrischen Anschlüsse, sowie die Prüfung von Aufbau, Planen, Bordwänden und der Ladungssicherung. Diese Kenntnisse sind entscheidend für die Sicherheit im Straßenverkehr.
Theoretische Ausbildung: Kein separater Unterricht nötig
Für den Anhängerführerschein Klasse BE ist, im Gegensatz zu anderen Führerscheinklassen, keine separate theoretische Prüfung oder ein gesonderter Theorieunterricht in der Fahrschule vorgeschrieben. Das notwendige Wissen über allgemeine Verkehrsregeln, das zulässige Gesamtgewicht und andere relevante Aspekte wurde bereits im Rahmen der Theorieausbildung für den B-Führerschein vermittelt. Dies vereinfacht den Erwerb der Klasse BE erheblich.
BE-Führerschein parallel zur Klasse B erwerben
Sie haben die Möglichkeit, die Führerscheinklasse BE entweder gleichzeitig mit dem B-Führerschein zu absolvieren oder diese zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben. Wichtig ist dabei, dass die praktische Prüfung für den B-Führerschein zuerst erfolgreich abgelegt sein muss. Erst nach dem Bestehen dieser Prüfung können Sie die Prüfungsfahrt für den BE-Führerschein in Angriff nehmen. Diese Flexibilität erlaubt es Ihnen, Ihre Führerscheinausbildung Ihren persönlichen Bedürfnissen anzupassen.
Die Kosten des Anhängerführerscheins Klasse BE
Die Kosten für den Erwerb des Anhängerführerscheins Klasse BE können je nach Fahrschule, Region und Ihrem individuellen Lernfortschritt variieren. Im Allgemeinen sollten Sie mit Ausgaben in Höhe von etwa 800 Euro bis 1.600 Euro rechnen. Diese Spanne umfasst in der Regel die Anmeldegebühren der Fahrschule, die Kosten für die praktischen Fahrstunden, die Sonderfahrten und die Prüfungsgebühren.
Bestandsschutz: Anhängerfahren mit der alten Klasse 3
Für all jene, die ihren Führerschein vor dem 1. Januar 1999 erworben haben, gibt es eine erfreuliche Nachricht: Inhaber der alten Führerscheinklasse 3 dürfen automatisch auch schwerere Anhänger ziehen, ohne eine zusätzliche Prüfung ablegen zu müssen. Dies ist dem sogenannten Bestandsschutz für Inhaber der Klasse 3 zu verdanken. Auch beim obligatorischen Führerscheinumtausch bleibt dieses Recht erhalten und wird im neuen Dokument durch die Schlüsselzahl 79.06 vermerkt, welche der Fahrerlaubnis der Klasse BE entspricht.
Gültigkeit der Fahrerlaubnis BE und des Führerscheindokuments
Die Fahrerlaubnis selbst, also die Berechtigung, Fahrzeuge der Klasse BE zu führen, ist in Deutschland grundsätzlich unbegrenzt gültig. Das physische Dokument, der Führerschein, hat jedoch eine begrenzte Laufzeit. Wie alle neuen EU-Kartenführerscheine ist auch Ihr BE-Führerschein lediglich 15 Jahre gültig. Nach Ablauf dieser Frist müssen Sie ihn erneuern lassen. Hierfür ist keine erneute Prüfung erforderlich, noch müssen Sie einen neuen Sehtest oder Erste-Hilfe-Kurs vorlegen.
Dokumentenerneuerung: Was Sie beachten müssen
Um Ihr Führerscheindokument nach 15 Jahren zu erneuern, müssen Sie sich an die zuständige Führerscheinstelle wenden. Es ist ratsam, frühzeitig einen Termin zu vereinbaren, da die Bearbeitungszeit variieren kann. Für die Erneuerung benötigen Sie folgende Unterlagen:
- Ihren aktuellen Führerschein
- Einen gültigen Personalausweis oder Reisepass
- Ein aktuelles biometrisches Passfoto
Mit diesen Dokumenten können Sie problemlos einen neuen Führerschein beantragen und Ihre Fahrerlaubnis der Klasse BE weiterhin nutzen.
Ihr Weg zur erweiterten Fahrfreiheit

Der Anhängerführerschein Klasse BE ist eine wertvolle Investition in Ihre persönliche Mobilität und Flexibilität. Er erweitert nicht nur Ihre Transportmöglichkeiten erheblich, sondern gibt Ihnen auch das nötige Wissen und die Sicherheit im Umgang mit großen Gespannen. Ob für den Campingurlaub, den Pferdetransport oder berufliche Zwecke – mit dem BE-Führerschein sind Sie bestens vorbereitet.
Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen einen umfassenden Überblick über die Führerscheinklasse BE gegeben. Haben Sie weitere Fragen oder eigene Erfahrungen zum Anhängerführerschein? Teilen Sie diese gerne in den Kommentaren mit uns. Um Ihr Wissen über Verkehrsregeln zu vertiefen und sich optimal auf Ihre Prüfungen vorzubereiten, empfehlen wir Ihnen, unsere Führerschein-Testfragen zu nutzen und in den Bereichen zu üben, die Sie interessieren. Starten Sie noch heute Ihren Weg zur erweiterten Fahrfreiheit!
Was ist der Anhängerführerschein der Klasse BE?
Der Anhängerführerschein der Klasse BE ist eine Erweiterung der Fahrerlaubnis Klasse B. Er erlaubt das Fahren von Fahrzeugkombinationen, bei denen das Zugfahrzeug (bis 3.500 kg zGM) und der Anhänger (bis 3.500 kg zGM) zusammen eine zulässige Gesamtmasse von bis zu 7.000 kg erreichen dürfen.
Welche Fahrzeuge darf ich mit der Klasse BE fahren?
Mit dem BE-Führerschein dürfen Sie ein Pkw der Klasse B (bis 3.500 kg zGM) mit einem Anhänger ziehen, dessen zulässige Gesamtmasse zwischen 750 kg und 3.500 kg liegt. Dies umfasst beispielsweise große Wohnwagen, Pferdeanhänger oder schwere Transportanhänger.
Muss ich für den BE-Führerschein eine Theorieprüfung ablegen?
Nein, für den Erwerb der Führerscheinklasse BE ist keine separate theoretische Prüfung erforderlich. Das notwendige theoretische Wissen wird bereits im Rahmen der Ausbildung für die Klasse B vermittelt.
Habe ich mit dem alten Führerschein Klasse 3 automatisch BE?
Ja, Inhaber der alten Führerscheinklasse 3, die vor dem 1. Januar 1999 erworben wurde, besitzen automatisch die Berechtigung, die Fahrzeuge der heutigen Klasse BE zu führen. Dieses Recht bleibt auch nach dem Umtausch des Führerscheins bestehen und wird durch die Schlüsselzahl 79.06 dokumentiert.
Wie lange ist der BE-Führerschein gültig?
Die Fahrerlaubnis der Klasse BE selbst ist unbegrenzt gültig. Das zugehörige Führerscheindokument muss jedoch alle 15 Jahre erneuert werden. Eine erneute Prüfung ist dafür nicht notwendig.
Echt jetzt? Schon wieder ein Artikel, der sich nur um Autofahrer und ihre Anhänger dreht? Man könnte meinen, außer Autos gäbe es keine anderen Verkehrsteilnehmer! Ich mache gerade den Motorradführerschein (Klasse A) und fühle mich von solchen Texten komplett ignoriert. Unsere Herausforderungen sind doch ganz andere: Grundfahraufgaben, die richtige Schutzkleidung, wie man im Verkehr besser gesehen wird – das sind die Themen, die uns wirklich interessieren. Wann gibt es denn mal spezifische Tipps für uns Biker?
Zum Thema Anhängerführerschein Klasse BE und der damit verbundenen Freiheit möchte ich eine sehr persönliche und für mich schwierige Frage stellen.
Ich habe eine anerkannte Lernschwäche, die es mir extrem schwer macht, Regeln, genaue Zahlen wie Abstände oder Geschwindigkeiten, und vor allem komplexe Abläufe wie das Manövrieren eines Anhängers dauerhaft zu behalten und sicher anzuwenden. Dieser Wunsch nach mehr Flexibilität, wie sie der BE-Führerschein verspricht, ist auch bei mir groß, aber die Angst vor den Anforderungen ist immens.
Gibt es hier andere Betroffene, die ähnliche Schwierigkeiten beim Erwerb eines Führerscheins oder speziell des Anhängerführerscheins hatten? Ich frage mich, ob es spezielle Unterstützungsmöglichkeiten oder didaktische Ansätze gibt, die auf Menschen mit Lernschwierigkeiten zugeschnitten sind. Und noch wichtiger: Gibt es Fahrlehrer oder Fahrschulen, die bekannt dafür sind, besonders verständnisvoll und geduldig mit solchen Herausforderungen umzugehen?
Ich suche ernsthaft nach Wegen, diese Hürde zu überwinden, und wäre dankbar für jeden Hinweis oder Erfahrungsbericht.
Guten Tag,
ich lese diesen Artikel über den BE-Führerschein und er wirft bei mir eine wichtige Frage auf, die mich schon länger beschäftigt. Ich habe eine anerkannte Lernschwäche, die es mir extrem schwer macht, Regeln, Zahlen – insbesondere Abstände und Geschwindigkeiten – sowie komplexe Abläufe dauerhaft zu behalten und sicher anzuwenden.
Das Fahren an sich ist schon eine Herausforderung, aber der Gedanke an einen Anhängerführerschein, bei dem ja noch mehr auf diese Aspekte geachtet werden muss, lässt mich zweifeln, ob das für mich überhaupt machbar ist. Ich möchte diese Freiheit, die Sie beschreiben, auch gerne nutzen können, stehe aber vor großen inneren Hürden.
Gibt es hier vielleicht andere Betroffene, die ähnliche Schwierigkeiten beim Führerscheinerwerb oder speziell beim Anhängerführerschein hatten? Ich frage mich, ob es spezielle Unterstützungsmöglichkeiten oder didaktische Ansätze gibt, die auf solche Lernschwierigkeiten zugeschnitten sind. Vor allem würde mich interessieren, ob jemand Erfahrungen mit Fahrlehrern gemacht hat, die besonders verständnisvoll und geduldig mit Menschen umgehen, die eine Lernschwäche haben.
Ich bin ernst