Der Automatik-Führerschein, in Deutschland durch die Schlüsselziffer 78 gekennzeichnet, erlaubt das Führen von Fahrzeugen ausschließlich mit Automatikgetriebe. Doch seit 2021 hat sich der Weg zur Fahrerlaubnis für Schaltfahrzeuge erheblich vereinfacht, was vielen Fahranfängern neue Möglichkeiten eröffnet.
Dieser Artikel beleuchtet detailliert den Prozess der Aufhebung des Automatikvermerks, die damit verbundenen Kosten und gibt wertvolle Hinweise für alle, die ihren Führerschein flexibler gestalten möchten.
Vom Automatik-Führerschein zum Schalter: Der Weg zur Aufhebung der Beschränkung
Inhaber eines Automatik-Führerscheins (Schlüsselziffer 78) sind in ihrer Fahrzeugwahl eingeschränkt. Wer dennoch ein Schaltfahrzeug ohne entsprechende Fahrerlaubnis führt, begeht eine Straftat des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, die mit einer Geldstrafe geahndet wird.
Die gute Nachricht: Seit 2021 ist die Aufhebung des Automatikvermerks für die Pkw-Klasse B ohne eine erneute praktische Fahrprüfung möglich. Dies stellt eine erhebliche Erleichterung dar und fördert die Mobilität von Fahranfängern.
Um die Schlüsselziffer 78 streichen und stattdessen die Schlüsselziffer 197 eintragen zu lassen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden:
- Absolvierung von mindestens zehn Fahrstunden (à 45 Minuten) in einem Schaltfahrzeug bei einer Fahrschule.
- Eine erfolgreiche 15-minütige Testfahrt mit dem Fahrlehrer, die die Befähigung zum Führen eines Schaltfahrzeugs bestätigt.
Für alle anderen Führerscheinklassen, wie beispielsweise BE oder C1, ist weiterhin eine zusätzliche praktische Prüfung auf einem Schaltfahrzeug erforderlich, um die Beschränkung aufzuheben.
Kosten und Vorbereitung: Was Sie wissen sollten
Die Umstellung vom Automatik- auf den Schaltführerschein ist mit verschiedenen Kosten verbunden. Diese variieren je nach Fahrschule und Region, sollten aber in der Budgetplanung berücksichtigt werden. Die individuellen Fahrstundenpreise liegen typischerweise zwischen 60 und 100 Euro pro Einheit.
Zusätzlich zu den Fahrstunden fallen weitere Gebühren an:
- Kosten für die 15-minütige Testfahrt: etwa 50 Euro.
- Behördliche Gebühr für die Änderung der Schlüsselzahl: circa 30 Euro.
Es ist ratsam, sich vor Beginn der Ausbildung über die genauen Kosten bei der gewählten Fahrschule zu informieren. Eine gute Vorbereitung auf die Fahrstunden und die Testfahrt kann dabei helfen, die Anzahl der benötigten Stunden zu minimieren und somit Kosten zu sparen.
Alte Führerscheine der Klasse 3: Besondere Regelungen
Für Inhaber alter Führerscheine der Klasse 3, die vor dem 31. März 1986 ausgestellt wurden, gelten spezielle Regelungen bezüglich des Getriebeautomatik-Vermerks.
Wenn der Vermerk „Fahrerlaubnis der Klasse 3 beschränkt auf das Führen von Kraftfahrzeugen mit Getriebeautomatik“ eingetragen ist, bedeutet dies, dass sowohl Ausbildung als auch Prüfung ausschließlich auf einem Automatikfahrzeug absolviert wurden. Diese Personen dürfen weiterhin nur Automatikfahrzeuge fahren. Eine Streichung des Vermerks ist nur nach einer praktischen Prüfung auf einem Schaltfahrzeug möglich.
Anders verhält es sich bei dem Vermerk „Prüfung für Klasse 3 auf Kfz mit Getriebeautomatik abgelegt“. Dieser betrifft Inhaber, die während der Ausbildung sechs Fahrstunden (à 45 Minuten) auf einem Schaltfahrzeug hatten, die Prüfung jedoch auf einem Automatikfahrzeug ablegten. Diese Führerscheine unterliegen keiner Beschränkung, sodass sowohl Schalt- als auch Automatikfahrzeuge gefahren werden dürfen.
Halbautomatik: Was gilt hier?
Fahrzeuge mit Halbautomatik, die kein Kupplungspedal besitzen, gelten nach der gesetzlichen Definition ebenfalls als Automatikfahrzeuge. Das bedeutet, dass Inhaber eines reinen Automatik-Führerscheins auch diese Fahrzeuge fahren dürfen, ohne eine zusätzliche Fahrerlaubnis für Schaltfahrzeuge zu benötigen. Dies bietet zusätzliche Flexibilität für Automatik-Fahrer.
Wenn Sie Fragen zur Umschreibung Ihres Führerscheins oder zu den genauen Voraussetzungen haben, können Sie sich im
Wenn Sie weitere Fragen zu den bürokratischen Schritten oder den Kosten haben, finden Sie in unserer Community unter
https://woraufweistdiesesverkehrszeichenhin.com/community/antrag-kosten-burokratie/
Unterstützung und Antworten. Dort können Sie sich mit anderen austauschen und von deren Erfahrungen profitieren.
Der Weg zur uneingeschränkten Mobilität
Die Möglichkeit, den Automatikvermerk im Führerschein der Klasse B ohne erneute praktische Prüfung aufheben zu lassen, stellt eine signifikante Verbesserung für viele Autofahrer dar.
Dieser vereinfachte Prozess ermöglicht es, die Fahrzeugwahl flexibler zu gestalten und somit uneingeschränkter am Straßenverkehr teilzunehmen. Durch die absolvierte Schulung in einem Schaltfahrzeug und die Testfahrt wird die notwendige Kompetenz sichergestellt, was zu einem selbstbewussten und sicheren Fahrverhalten beiträgt.