Der Weg zum Führerschein in Deutschland ist mit einigen formalen Schritten verbunden, von denen der Führerschein-Sehtest eine entscheidende Rolle spielt. Eine klare und ausreichende Sehfähigkeit ist unerlässlich für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und somit eine zwingende Voraussetzung für den Erwerb jeder Fahrerlaubnis. Ohne diesen obligatorischen Test erhalten Sie keine Fahrerlaubnis.
In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir alle wichtigen Aspekte rund um den Sehtest für den Führerschein. Wir klären, welche Sehschärfe Sie benötigen, wie der Test abläuft, welche Kosten auf Sie zukommen und was passiert, falls Sie den Test nicht bestehen. Zudem beantworten wir häufig gestellte Fragen zur Gültigkeit und zu Sehhilfen.
Der obligatorische Führerschein-Sehtest in Deutschland

Um am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen, müssen Sie eine angemessene Sehschärfe nachweisen können. Aus diesem Grund ist ein bestandener Sehtest eine gesetzliche Pflicht für jeden, der einen Führerschein erwerben möchte. Auch bei der Verlängerung bestimmter Lkw-Führerscheine ist ein aktueller Sehtest erneut erforderlich, um die fortwährende Fahreignung zu gewährleisten.
Die Bedeutung einer guten Sehfähigkeit für die Verkehrssicherheit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Daher muss der Führerschein-Sehtest bei einer amtlich anerkannten Sehteststelle durchgeführt werden. Hierzu zählen in der Regel:
- Augenärzte
- Ärzte beim Gesundheitsamt
- Anerkannte Augenoptiker
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Sehtest sind in der Anlage 6 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) festgelegt. Diese Verordnung definiert sowohl die Mindestanforderungen an das Sehvermögen als auch die spezifischen Anforderungen für unterschiedliche Führerscheinklassen. Die Standards für Pkw- und Motorradführerscheine sind dabei weniger streng als die für Bus- oder Lkw-Führerscheine und die Fahrgastbeförderung.
Welche Sehschärfe wird für den Führerschein benötigt?

Die erforderliche Sehschärfe für den Führerschein ist direkt an die geplante Fahrerlaubnisklasse gebunden. Es gibt unterschiedliche Mindestanforderungen, die Sie gegenüber der Führerscheinstelle nachweisen müssen:
Pkw- und Motorradführerschein (Klassen: A, A1, A2, B, BE, AM, L und T)
Für diese Klassen ist eine Tagessehschärfe von mindestens 0,7 auf jedem Auge oder auf beiden Augen zusammen erforderlich. Falls Sie eine Sehschwäche haben und bereits eine Brille oder Kontaktlinsen tragen, ist das kein Problem, solange Sie mit Ihrer Sehhilfe diese Mindestanforderungen erfüllen. Im Führerschein wird dann ein Vermerk eingetragen, dass Sie beim Führen der Fahrzeuge eine entsprechende Sehhilfe tragen müssen.
Bus- und Lkw-Führerschein sowie Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung (Klassen: C, C1, CE, C1E, D, D1, DE, D1E)
Wenn Sie beabsichtigen, größere Fahrzeuge wie Lkw oder Busse zu fahren oder im Bereich der Personenbeförderung (Taxi, Bus) tätig zu sein, sind die Anforderungen an Ihre Sehleistung höher. Sie müssen eine nachgewiesene Tagessehschärfe von 0,8 auf jedem Auge sowie eine beidäugige Sehschärfe von 1,0 erreichen. Auch in diesen Fällen sind Sehhilfen erlaubt, jedoch gibt es eine Einschränkung: Die Gläser Ihrer Brille dürfen eine Stärke von plus 8,0 Dioptrien nicht überschreiten. Diese Dioptrienbegrenzung gilt jedoch nicht für Kontaktlinsen.
Ablauf des Sehtests: Was wird geprüft?
Die genauen Aufgaben und Tests, die Sie beim Sehtest für den Führerschein erwarten, variieren je nach angestrebter Führerscheinklasse. Auch hier sind die Anforderungen für die Kfz- und Motorradklassen (A, B, AM, L, T) weniger umfassend als für die professionellen Klassen (C, D) und die Personenbeförderung.
Standard-Sehtest für alle Führerscheinklassen (A, A1, A2, B, BE, AM, L und T)
Dieser grundlegende Test ist für alle Führerscheinanwärter Pflicht. Es wird primär Ihre Sehschärfe geprüft. Der Optiker oder Augenarzt verwendet dabei spezielle Sehtafeln, auf denen sogenannte Landoltringe abgebildet sind. Dies sind Kreise mit einer kleinen Öffnung, die in verschiedenen Größen und Ausrichtungen präsentiert werden. Ihre Aufgabe ist es, aus einer festgelegten Entfernung die Öffnungsrichtung dieser Ringe korrekt zu erkennen. Eine ausreichende Sehschärfe ist hierbei absolut notwendig, um Verkehrszeichen, Signale und andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig und richtig wahrzunehmen und gefährliche Situationen zu vermeiden.
Erweiterter Sehtest und augenärztliches Gutachten (Klassen C, C1, CE, C1E, D, D1, DE, D1E sowie Fahrgastbeförderung)
Für die anspruchsvolleren Führerscheinklassen reicht ein einfacher Sehtest beim Augenoptiker nicht aus. Hier ist zwingend der Besuch eines Augenarztes oder eines Arztes mit der entsprechenden Qualifikation erforderlich. Dieser führt zusätzlich zum Standard-Sehtest weitere umfassende Untersuchungen durch:
Was wird geprüft? | Warum ist das wichtig? |
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Farbensehen | Entscheidend für die korrekte Wahrnehmung von Ampelsignalen und Verkehrsschildern. |
Gesichtsfeld | Sorgt dafür, dass Sie Ihre Umgebung umfassend überblicken können, ohne den Kopf zu bewegen. |
Stereosehen | Wichtig für die räumliche Wahrnehmung und das präzise Einschätzen von Abständen im Verkehr. |
Kontrast- bzw. Dämmerungssehen | Ermöglicht sicheres Fahren bei schlechten Lichtverhältnissen, Dämmerung und Nebel. |
Blendempfindlichkeit | Testet, wie gut Ihre Augen mit hellem Licht, z.B. von entgegenkommenden Scheinwerfern, umgehen können. |
Kosten für den Führerschein-Sehtest: Ein Überblick
Die Kosten für einen Führerschein-Sehtest können je nach Umfang der Untersuchung und der gewählten Prüfstelle variieren. Es gibt jedoch klare Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können:
- Kosten beim Optiker: Viele Augenoptiker bieten den einfachen Sehtest und die Ausstellung der Bescheinigung kostenlos an, um Kunden zu gewinnen. Andere erheben eine geringe Gebühr, die üblicherweise zwischen 6,50 Euro und 10 Euro liegt.
- Kosten beim Augenarzt: Für einen grundlegenden Sehtest verlangen Augenärzte in der Regel zwischen 10 und 20 Euro. Benötigen Sie ein umfassendes augenärztliches Gutachten, das zusätzliche Messungen wie Farbensehen, Stereosehen, Kontrast-/Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit umfasst, müssen Sie mit Kosten von etwa 80 bis 100 Euro rechnen.
Für die Klassen B und A genügt oft der günstigere oder sogar kostenlose Test beim Optiker. Wenn Sie jedoch einen Lkw- oder Busführerschein (Klassen C oder D) anstreben, ist das umfassende ärztliche Gutachten beim Augenarzt unerlässlich und somit Pflicht.
Was tun, wenn der Sehtest für den Führerschein nicht bestanden wird?
Sollten Sie den einfachen Sehtest für den Führerschein nicht auf Anhieb bestehen, besteht kein Grund zur Panik. Sie haben die Möglichkeit, ihn beliebig oft zu wiederholen. Oftmals liegt es an einer nicht optimal angepassten Sehhilfe. In diesem Fall kann eine neue Brille oder die Anpassung Ihrer Kontaktlinsen Ihre Tagessehschärfe so weit verbessern, dass Sie den Test beim nächsten Versuch problemlos bestehen.
Falls Sie jedoch trotz einer korrekt angepassten Sehhilfe die Mindestanforderungen nicht erfüllen, ist ein erweiterter Sehtest bei einem Augenarzt notwendig. Dieser ähnelt den Untersuchungen, die für Lkw- und Busführerscheine sowie die Personenbeförderung vorgeschrieben sind. Dabei werden neben der Sehschärfe auch das Gesichtsfeld, die Augenbeweglichkeit und die Refraktion (Scharfsehen) detailliert überprüft. Interessanterweise sind Phänomene wie Augenzittern oder leichtes Schielen ohne Doppeltsehen bei beidäugigem Sehen nicht zwingend ein Hinderungsgrund für die Erteilung einer Fahrerlaubnis.
Für Bewerber der Klassen C, C1, CE, C1E, D, D1, DE, D1E oder der Fahrgastbeförderung, die die erweiterten Tests nicht bestehen, sind weitere spezialisierte augenärztliche Untersuchungen erforderlich. Diese dienen dazu, endgültig zu klären, ob Ihr Sehapparat den hohen Anforderungen genügt, um die angestrebten Fahrzeuge sicher im Straßenverkehr führen zu können. Weitere Informationen zur medizinischen Eignung finden Sie in unserem Artikel über Fahreignung in Deutschland.
Klare Sicht für Ihre Fahrerlaubnis

Der Führerschein-Sehtest ist ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zu Ihrer Fahrerlaubnis. Er stellt sicher, dass Sie mit klarer Sicht sicher am Straßenverkehr teilnehmen können und somit sich selbst und andere schützen.
Sorgen Sie für den richtigen Durchblick! Falls Sie weitere Fragen zum Thema Führerschein oder den deutschen Verkehrsregeln haben, laden wir Sie herzlich ein, unsere anderen Artikel zu lesen oder Ihr Wissen in unseren Führerschein-Testfragen zu überprüfen. Haben Sie eigene Erfahrungen mit dem Sehtest gemacht oder weitere Tipps? Teilen Sie diese gerne in den Kommentaren!
Wie lange ist die Sehtest-Bescheinigung gültig?
Die Bescheinigung oder das Gutachten über Ihren Führerschein-Sehtest hat eine Gültigkeit von zwei Jahren ab dem Ausstellungsdatum. Innerhalb dieser Frist müssen Sie Ihren Führerscheinantrag bei der zuständigen Behörde einreichen. Wird diese Frist überschritten, ist es notwendig, einen neuen Sehtest oder eine erneute augenärztliche Untersuchung durchzuführen.
Ist ein Online-Sehtest für den Führerschein zulässig?
Nein, ein Online-Sehtest wird für den Führerschein in Deutschland nicht anerkannt. Der Führerschein-Sehtest muss zwingend von einer amtlich anerkannten Stelle durchgeführt werden, beispielsweise von einem Augenarzt oder einem qualifizierten Augenoptiker. Nur so kann die korrekte und zuverlässige Prüfung Ihrer Sehfähigkeit gewährleistet werden.
Sehhilfen und Führerschein: Was gilt für Brillenträger und Kontaktlinsennutzer?
Das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen stellt grundsätzlich kein Hindernis für den Erwerb eines Führerscheins dar. Entscheidend ist, dass Sie mit der Sehhilfe die für Ihre Führerscheinklasse erforderlichen Mindestanforderungen an die Sehschärfe im Sehtest erfüllen. Falls dies der Fall ist, wird im Führerschein eine entsprechende Schlüsselzahl (z.B. 01.01 für Brille oder 01.02 für Kontaktlinsen) eingetragen, die Sie daran erinnert, Ihre Sehhilfe beim Fahren stets zu tragen.
Der Weg zum Führerschein in Deutschland ist ja bekanntlich mit einigen formalen Schritten verbunden. Das ist ja auch alles gut und richtig – eine klare Sehfähigkeit ist unerlässlich, und alle Tests müssen sein. Aber was hier gerade passiert, ist einfach nur noch zermürbend! Ich bin seit Monaten dabei, und die monatelangen Wartezeiten für einen popeligen Termin beim Amt zur Antragsstellung oder dann auf einen Prüfungstermin haben mich komplett frustriert. Ich bin kurz davor, das ganze Projekt abzubrechen, weil ich diese langsame deutsche Bürokratie nicht mehr ertrage. Es kann doch nicht sein, dass man so ausgebremst wird, oder? Wie lange habt ihr denn so gewartet? Geht es nur mir so oder ist das die neue Normalität?
Ich stecke gerade mitten in der Vorbereitung für die theoretische Prüfung und ich bin total verzweifelt. Die schiere Menge an Fragen, Zahlen und Regeln überfordert mich komplett. Ich habe das Gefühl, ich kann mir das niemals alles merken. Der Artikel gibt zwar Tipps, aber ich fühle mich trotzdem total verloren. Wie habt ihr es geschafft, diesen riesigen Fragenkatalog zu bewältigen? Welche Lern-Apps oder Methoden funktionieren wirklich und haben euch geholfen?
Hallo zusammen, ich überlege gerade, ob ich den Führerschein in einem zweiwöchigen Intensivkurs machen soll, weil ich leider wenig Zeit habe. Der Artikel beschreibt ja eher die reguläre Ausbildung. Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Crashkursen? Ich mache mir Sorgen, dass der Lernstress zu hoch ist und man dabei nicht wirklich gut fahren lernt. Lohnt sich das Geld dafür oder ist es am Ende doch eine schlechte Idee?
Ich stecke gerade mitten in der Vorbereitung für die theoretische Prüfung und bin total überfordert. Die schiere Menge an Fragen, Zahlen und Regeln raubt mir den letzten Nerv. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich mir das niemals alles merken kann, egal wie oft ich es wiederhole. Obwohl man überall Tipps liest, fühle ich mich komplett verloren. Wie habt ihr es geschafft, diesen riesigen Fragenkatalog zu bewältigen? Welche Lern-Apps oder Methoden haben euch wirklich geholfen und funktionieren eurer Meinung nach am besten?