Der lang ersehnte Führerschein ist endlich in der Tasche und die Freiheit auf vier Rädern ruft. Doch für viele junge Fahrer kommt nach der Freude schnell die Ernüchterung: Die Kosten für die Kfz-Versicherung sind für Fahranfänger oft überraschend hoch. Als Experte für Verkehrsregeln und Führerscheinfragen in Deutschland möchte ich Ihnen aufzeigen, warum das so ist und wie Sie als Neuling am Steuer dennoch bares Geld sparen können.
In diesem umfassenden Blogbeitrag beleuchten wir die Hintergründe der hohen Versicherungsprämien für junge Fahrer und stellen Ihnen bewährte Strategien vor, mit denen Sie Ihre Beiträge deutlich reduzieren können. Wir sprechen über die Schadenfreiheitsklasse, das Begleitete Fahren (BF17), Familienversicherungen, die kluge Wahl der Kaskoversicherung, Telematik-Tarife und weitere nützliche Tipps, um Ihre Führerscheinkosten im Zaum zu halten.
Warum Kfz-Versicherungen für Fahranfänger teuer sind

Bevor wir uns den Sparmöglichkeiten widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum Versicherungsgesellschaften für Fahranfänger in der Regel höhere Prämien verlangen. Der Hauptgrund liegt in der Statistik: Junge und unerfahrene Fahrer sind überdurchschnittlich oft in Unfälle verwickelt. Dieses erhöhte Risiko schlägt sich direkt in den Versicherungsbeiträgen nieder.
Neue Autofahrer starten typischerweise in der ungünstigsten Schadenfreiheitsklasse, der sogenannten SF-Klasse 0. Diese Einstufung bedeutet, dass die Versicherer einen erheblichen Risikozuschlag erheben, der den Jahresbeitrag in den vierstelligen Bereich treiben kann. Manche Anbieter verlangen in SF 0 bis zu 260 Prozent des regulären Beitrags, während in SF 1 (nach einem unfallfreien Jahr) in der Regel 100 Prozent fällig werden. Mit jedem unfallfreien Jahr verbessert sich Ihre SF-Klasse, und die Prämien sinken spürbar. Besonders in den ersten Jahren ist es entscheidend, unfallfrei zu bleiben, um schnell höhere Rabatte zu erzielen.
Praktische Tipps: So sparen Fahranfänger bei der Kfz-Versicherung

Die hohen Beiträge in der SF-Klasse 0 können abschreckend wirken, aber es gibt zahlreiche Wege, die Kosten zu senken, ohne auf umfassenden Schutz verzichten zu müssen. Hier sind bewährte Strategien, die Ihnen helfen, als Fahranfänger günstig versichert zu sein:
Die Zweitwagenregelung nutzen

Eine der beliebtesten Methoden, um die Einstufung in die teure SF-Klasse 0 zu umgehen, ist die Zweitwagenregelung. Dabei wird Ihr Fahrzeug über eine erfahrene Person, beispielsweise Ihre Eltern, Großeltern oder Ihren Lebenspartner, als Zweitwagen versichert. Diese Person wird dann in eine bessere Schadenfreiheitsklasse eingestuft, was die Beiträge erheblich reduziert.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Versicherungspolice Sie als Fahranfänger ausdrücklich als Fahrer einschließt, da manche Tarife nur Personen ab einem bestimmten Alter (z.B. 24 Jahre) zulassen. Ein Nachteil dieser Regelung ist, dass Sie selbst in der SF-Klassentabelle keine eigenen schadenfreien Jahre sammeln. Informieren Sie sich zudem, ob sich die erworbene Schadenfreiheitsklasse zu einem späteren Zeitpunkt auf Sie übertragen lässt, falls Sie eine eigene Police abschließen möchten.
Begleitetes Fahren (BF17): Der Spar-Joker
Das Konzept des Begleiteten Fahrens (BF17) ist aus finanzieller Sicht äußerst vorteilhaft. Wenn Sie bereits mit 16,5 Jahren mit dem Führerschein der Klasse B oder BE beginnen und ab Ihrem 17. Geburtstag in Begleitung einer erfahrenen Person fahren, sammeln Sie wertvolle Fahrpraxis. Viele Versicherer honorieren diese frühe und sichere Fahrpraxis mit erheblichen Rabatten.
Der Hintergrund ist, dass BF17-Fahrer statistisch gesehen weniger Unfälle verursachen, da sie bis zur Volljährigkeit immer einen erfahrenen Beifahrer dabei haben. Dies senkt das Risiko für die Versicherung. Informieren Sie sich bei verschiedenen Anbietern, welche Nachlässe sie für Fahrer mit BF17-Erfahrung anbieten.
Familienversicherungen in Betracht ziehen
Besitzt Ihre Familie, wie beispielsweise Ihre Eltern oder Großeltern, bereits mehrere Fahrzeuge, kann eine Familienversicherung eine lohnende Option sein. Diese Art der Autoversicherung ist oft ab drei versicherten Fahrzeugen rentabel und bietet Vorteile für alle Familienmitglieder, insbesondere für Fahranfänger.
Anders als bei der Zweitwagenregelung erhält bei einer Familienversicherung jedes Mitglied eine eigene Police. Das bedeutet, dass Sie als Fahranfänger von Anfang an eigene schadenfreie Jahre sammeln und somit schneller in höhere SF-Klassen aufsteigen können. Die Höhe der Rabatte variiert je nach Versicherer und der Anzahl der insgesamt versicherten Autos.
Schadenfreiheitsklassen übertragen
Es besteht auch die Möglichkeit, Schadenfreiheitsklassen von Verwandten oder Lebenspartnern zu übernehmen. Dies ist besonders sinnvoll, wenn Verwandte ihr Fahrzeug abmelden möchten oder altersbedingt nicht mehr selbst fahren können. Ein hoher Rabatt, der beispielsweise von Großeltern über Jahre hinweg aufgebaut wurde, kann auf diese Weise an Sie abgetreten werden.
Beachten Sie jedoch, dass der ursprüngliche Versicherungsnehmer seine eigene SF-Klasse verliert. Zudem können Sie nur so viele schadenfreie Jahre übernehmen, wie Sie selbst bereits im Besitz eines Führerscheins sind. Nicht jede Autoversicherung akzeptiert diese Übertragung pauschal, daher ist es ratsam, sich bei verschiedenen Anbietern über die Bedingungen zu informieren.
Wahl der Kaskoversicherung überdenken
Bevor Sie Ihr erstes Auto versichern, sollten Sie genau prüfen, ob eine umfassende Kaskoversicherung wirklich notwendig ist. Für ein älteres, günstiges Fahrzeug, das bereits kleine Dellen oder Gebrauchsspuren aufweist, ist eine Vollkaskoversicherung oft unwirtschaftlich. Hier reicht unter Umständen eine Teilkaskoversicherung oder sogar nur die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung aus.
Die Vollkaskoversicherung wird in der Regel für Neuwagen in den ersten fünf Jahren empfohlen, da sie Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt, auch wenn Sie diese selbst verschuldet haben. Danach ist eine Teilkaskoversicherung, die Schutz vor Diebstahl, Brandschäden, Glasbruch oder Schäden durch Naturereignisse bietet, oft ausreichend und deutlich günstiger.
Auf Typklassen beim Autokauf achten
Der Versicherungsbeitrag hängt nicht nur von Ihrer Fahrpraxis ab, sondern auch maßgeblich vom Fahrzeugtyp. Jedes Automodell wird einer sogenannten Typklasse zugeordnet, die auf der Schadens- und Unfallstatistik des jeweiligen Modells basiert. Beliebte Fahranfänger-Autos wie der Fiat Punto oder Opel Corsa sind statistisch häufiger in Unfälle verwickelt.
Die Folge: Für diese Modelle verlangen Versicherer oft höhere Beiträge. Wenn Sie also beim Autokauf auf ein Modell achten, das in einer günstigeren Typklasse eingestuft ist, können Sie langfristig bei der Versicherung sparen. Eine Recherche der Typklassen für verschiedene Modelle kann sich hier auszahlen.
Telematik-Tarife für umsichtige Fahrer
Telematik-Tarife, auch bekannt als „Pay-as-you-drive“ oder „Fair-play-Tarife“, bieten eine innovative Möglichkeit, als Fahranfänger Rabatte zu erhalten. Das Prinzip ist einfach: Eine App oder eine im Fahrzeug installierte Box misst Ihre Fahrweise. Wer defensiv, vorausschauend und im Rahmen der Verkehrsregeln fährt, sammelt Punkte und erhält am Ende des Jahres Rabatte auf den Versicherungsbeitrag.
Gemessen werden Faktoren wie Beschleunigung, Bremsverhalten, Kurvenfahrten und die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen. Eine defensive Fahrweise wird belohnt, während riskantes Verhalten zu Abzügen führen kann. Für verantwortungsbewusste Fahranfänger, die aktiv ihre Fahrweise optimieren möchten, sind Telematik-Tarife eine hervorragende Sparmöglichkeit.
Carsharing als clevere Alternative
Gerade in den ersten Jahren, wenn das eigene Auto noch nicht täglich benötigt wird oder die Versicherungsprämien extrem hoch sind, kann Carsharing eine attraktive Alternative darstellen. Es gibt sowohl private als auch kommerzielle Carsharing-Angebote, bei denen Sie Fahrzeuge nur bei Bedarf mieten.
Der große Vorteil: Die Carsharing-Fahrzeuge sind bereits rundum versichert. Sie müssen sich nicht um eine eigene Kfz-Versicherung kümmern und sparen sich die hohen Anfangskosten. Die Abrechnung erfolgt oft minutengenau oder pro Fahrt, was eine flexible und kosteneffiziente Nutzung ermöglicht, insbesondere wenn Sie nicht ständig ein Fahrzeug benötigen.
Ihr Weg zur günstigen Autoversicherung

Der Erwerb des Führerscheins ist ein großer Schritt in die Selbstständigkeit, und die Kfz-Versicherung für Fahranfänger muss kein unüberwindbares Hindernis darstellen. Durch die geschickte Nutzung von Optionen wie dem Begleiteten Fahren, der Zweitwagenregelung oder Telematik-Tarifen können Sie Ihre Beiträge erheblich senken. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und aktiv nach individuellen Lösungen zu suchen, die zu Ihrer Situation passen.
Bleiben Sie umsichtig im Straßenverkehr, sammeln Sie unfallfreie Jahre und nutzen Sie die hier genannten Tipps, um langfristig von günstigeren Prämien zu profitieren. Für weitere Informationen rund um den Führerschein und die Vorbereitung auf die Praxis empfehlen wir Ihnen unsere umfassenden Führerschein-Testfragen. Dort können Sie Ihr Wissen in verschiedenen Bereichen auf die Probe stellen und sich optimal vorbereiten.
Häufig gestellte Fragen zur Kfz-Versicherung für Fahranfänger
Warum sind die Versicherungsprämien für Fahranfänger so hoch?
Die hohen Prämien für Fahranfänger resultieren aus der Statistik: Junge Fahrer mit geringer Fahrpraxis sind statistisch häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt. Dieses erhöhte Unfallrisiko führt zu einer Einstufung in ungünstigere Schadenfreiheitsklassen, wie SF 0, was höhere Beiträge zur Folge hat.
Was ist die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) und wie beeinflusst sie die Kosten?
Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist ein System der Versicherer zur Bewertung Ihrer unfallfreien Fahrjahre. Je höher Ihre SF-Klasse ist, desto mehr unfallfreie Jahre haben Sie gesammelt und desto geringer fallen Ihre Versicherungsbeiträge aus. Fahranfänger starten in der Regel in SF 0 oder SF ½ mit den höchsten Beiträgen.
Welche Vorteile bietet das Begleitete Fahren (BF17) für die Versicherung?
Das Begleitete Fahren (BF17) ermöglicht es Ihnen, bereits ab 17 Jahren Fahrpraxis zu sammeln. Viele Versicherer gewähren erhebliche Rabatte auf die Kfz-Versicherung, wenn Sie am BF17 teilgenommen haben und unfallfrei gefahren sind, da dies eine geringere Unfallgefahr signalisiert.
Kann ich die Schadenfreiheitsklasse meiner Eltern übernehmen?
Ja, in vielen Fällen können Sie die Schadenfreiheitsklasse von Verwandten, wie Eltern oder Großeltern, übernehmen, insbesondere wenn diese ihr Fahrzeug abmelden. Wichtig ist, dass die Anzahl der übernommenen schadenfreien Jahre nicht Ihre tatsächliche Führerscheinbesitzdauer übersteigt und die Versicherung der Übertragung zustimmt.
Dieser Text über die hohen Kosten für „Fahranfänger“ stößt bei mir auf großes Unverständnis. Ich habe in meinem Heimatland über zehn Jahre unfallfrei Auto gefahren und besitze dort einen gültigen Führerschein. Wenn ich jetzt hier in Deutschland meinen Führerschein neu mache oder umschreiben lasse, werde ich dann auch als „Fahranfänger“ eingestuft, obwohl ich nachweislich jahrelange Fahrpraxis habe? In meinem Heimatland wurde die tatsächliche Fahrhistorie und
„Kfz-Versicherung für Fahranfänger“? Wissen Sie was? Das ist der absolute Hohn! Der lang ersehnte Führerschein? Den gibt es für mich nicht! Nicht, wenn ein Prüfer, ein selbstgefälliger, kleiner Mensch, mir vor genau einer Stunde das Leben zur Hölle gemacht hat wegen einer absoluten Kleinigkeit, einer NICHTIGKEIT, die jeder Mensch im Alltag macht! Eine Kleinigkeit, die er mir als groben Fehler auslegt, nur weil er anscheinend seinen Machtanspruch demonstrieren muss!
Geld sparen als Neuling am Steuer? Ich bin kein Neuling am Steuer! Ich bin jemand, der vor genau sechzig Minuten vom System betrogen wurde! Betrogen um meine Freiheit, betrogen