Der richtige Reifendruck ist entscheidend für die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit Ihres Fahrzeugs. Als Fahrschüler sollten Sie frühzeitig lernen, wie wichtig die Kontrolle der Reifenluftdruck für ein sicheres Fahrverhalten ist. Ein falscher Druck kann zu Unfällen führen und Ihren Geldbeutel belasten.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Folgen falsche Reifendruckwerte haben, wie Sie den optimalen Druck für Ihr Auto bestimmen, den Reifendruck professionell messen und ob Reifengas eine Alternative zur herkömmlichen Druckluft ist.
Folgen falscher Reifendruckwerte

Ein zu niedriger oder zu hoher Reifendruck wirkt sich gravierend auf die Fahrsicherheit aus. Bei zu wenig Luft verliert das Fahrzeug an Stabilität in Kurven, der Bremsweg verlängert sich und im schlimmsten Fall kann es zu einem Reifenplatzer kommen.
Sicherheitsrisiken und Unfallgefahr
Ein unterdruckierter Reifen erhöht das Risiko von Aquaplaning bei Nässe und reduziert die Bodenhaftung. Insbesondere in der Probezeit nach dem Führerschein ist ein solches Risiko besonders kritisch. Auch ein zu hoher Druck macht das Fahrverhalten instabil, da weniger Reifenprofil den Kontakt zur Straße hat.
Finanzielle Konsequenzen
Falscher Reifendrasen treibt die Kosten unnötig in die Höhe: Erhöhter Spritverbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 km und schnellerer Reifenverschleiß um bis zu 30%. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 7 Litern und 15.000 km Jahresfahrleistung bedeutet das Mehrkosten von über 60 Euro jährlich allein durch Sprit.
Ein Reifen mit falschem Druck ist wie ein unscharfes Messer – er scheint zu funktionieren, bis es zu spät ist.
So finden Sie den richtigen Reifendruck

Der optimale Reifenluftdruck hängt von Ihrem Fahrzeugmodell, der Reifenart und der Beladung ab. Die meisten PKWs benötigen etwa 2,2 bis 2,5 bar, doch die genauen Werte finden Sie immer in den Herstellerangaben.
Fahrzeugtyp | Reifendruck (bar) |
---|---|
Kleinwagen (z.B. VW Polo) | 2,1 – 2,3 |
Mittelklasse (z.B. VW Golf) | 2,2 – 2,4 |
Großwagen (z.B. VW Passat) | 2,3 – 2,5 |
Voll beladen | +0,2 bar |
Winterreifen beachten
Bei Winterreifen sollten Sie den Druck um 0,1 bis 0,2 bar erhöhen, da Kälte den Luftdruck reduziert. Ein Druck von 2,4 bar bei 15°C kann auf 2,2 bar bei -5°C sinken – das ist gefährlich!
Wo finde ich die Druckvorgaben?
Die korrekten Werte für Ihr Auto stehen an diesen Stellen:
- Bedienungsanleitung – die verlässlichste Quelle
- Aufkleber im Handschuhfach oder Türrahmen
- Innerer Tankdeckel bei vielen Marken
- Hersteller-Website für digitale Tabellen
Reifendruck messen – Schritt für Schritt

Das Messen des Reifendrucks ist einfach, wenn Sie diese Regeln beachten: Prüfen Sie den Druck immer an kalten Reifen (vor der Fahrt oder nach längerer Standzeit) bei Außentemperaturen um 20°C. So vermeiden Sie Messfehler durch Reifenwärme.
Anleitung zur Druckkontrolle
Gehen Sie so vor:
- Entfernen Sie die Ventilkappe vom Reifenventil
- Setzen Sie das Messgerät fest auf das Ventil (kurzes Zischen ist normal)
- Lesen Sie den aktuellen Wert ab
- Bei Bedarf mit Kompressor nachfüllen (plus-Taste)
- Setzen Sie die Ventilkappe wieder fest auf
Wichtig: Prüfen Sie alle vier Reifen und das Reserverad, besonders wenn Ihr Auto lange gestanden hat. Ein defektes Reserverad kann im Ernstfall wertlos sein!
Praktische Hilfsmittel
Nutzen Sie diese Optionen für die Kontrolle:
- Tankstellen: Kostenlose Geräte mit Display und Kompressor
- Digitale Manometer: Präzise und für unterwegs (ca. 15-25 Euro)
- Smart-Reifendrucksensoren: Automatische Überwachung (ab 100 Euro)
Luft oder Reifengas – was ist besser?
Reifengas ist im Grunde Stickstoff (N₂), der auch in der Formel 1 verwendet wird. Theoretisch hat es Vorteile: Es verliert langsamer Druck und ist nicht entflammbar. In der Praxis sind die Unterschiede bei normalen Fahrzeugen jedoch minimal.
Vorteile von Reifengas
Die Hauptargumente für Reifengas sind:
- Langsamere Druckabnahme um ca. 1-2 bar pro Monat statt 0,5-1 bar bei Luft
- Geringere Oxidationsgefahr für Reifenmaterial
- Stabilere Druckverhältnisse bei Temperaturschwankungen
Nachteile und Kosten
Allerdings sprechen folgende Punkte gegen:
- Kosten von 5-15 Euro pro Reifen
- Kein Ersatz für regelmäßige Kontrollen
- Bei Reifenwechsel teurer Sensorwechsel nötig
Fazit: Für Normalfahrer ist normale Druckluft völlig ausreichend und kostengünstig. Entscheidet sich dennoch für Reifengas, sollten Sie trotzdem den Druck regelmäßig kontrollieren!
Reifendruckkontrollsysteme (RDKS)

Seit 2014 ist ein Reifendruckkontrollsystem in allen Neuwagen Pflicht. Diese elektronischen Helfer überwachen den Druck und warnen Sie bei Abweichungen durch eine Leuchte im Armaturenbrett. Es gibt zwei Systeme:
Indirekte Systeme
Nutzen die ABS-Sensoren zur Radumdrehungsmessung. Ein Druckverlust führt zu unterschiedlichen Drehzahlen. Nachteile: Keine exakten Druckwerte, Erstwarnung oft zu spät.
Direkte Systeme
Haben Sensoren an jedem Reifenventil, die den Druck direkt messen. Vorteile: Exakte Werte, automatische Positionsanzeige, aber teurer im Servicefall.
RDKS ist ein praktischer Helfer, aber ersetzt nie die manuelle Kontrolle – besonders bei langen Fahrten im Winter.
Praxis-Tipps für Fahrschüler
Als Fahranfänger sollten Sie diese Gewohnheiten entwickeln:
- Kontrollieren Sie den Reifendruck alle zwei Wochen, mindestens einmal monatlich
- Prüfen Sie den Reifenprofil bei jeder Kontrolle (mind. 1,6 mm)
- Passen Sie den Druck bei voll beladenem Auto an (+0,2 bar)
- Notieren Sie Messwerte in einem Fahrtenbuch zur Dokumentation
Ausblick

Der korrekte Reifendruck ist kein technisches Detail, sondern eine Grundlage für sicheres und wirtschaftliches Fahren. Als Fahrschüler, die bald ihren Führerschein in der Tasche haben, sollten Sie diese Gewohnheit frühzeitig etablieren.
Haben Sie Fragen zur Reifenpflege oder möchten Sie eigene Erfahrungen mit dem Reifendruck teilen? Schreiben Sie uns in den Kommentaren! Und werfen Sie einen Blick in unsere anderen Artikel zu Reifenprofil und Sicherheit.
Ich verfolge diese Diskussionen rund ums Autofahren mit großem Interesse, aber auch mit einer gewissen Beklemmung. Ich habe eine anerkannte Lernschwäche, die es mir ungemein erschwert, Regeln, Zahlen – insbesondere Ab
Hallo zusammen,
der Artikel behandelt zwar wichtige Grundlagen, aber ich habe eine ganz andere Frage, die mich momentan stark beschäftigt. Ich überlege wegen Zeitmangels, meinen Führerschein in einem zweiwöchigen Intensivkurs zu machen. Ich bin mir aber sehr unsicher, ob der Lernstress dabei nicht zu hoch ist und ob man in so kurzer Zeit wirklich gut fahren lernt. Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen „Crashkursen“ gemacht? Sind sie ihr Geld wert oder ist das eher eine schlechte Idee und man lernt dabei nur oberflächlich? Über jede persönliche Einschätzung wäre ich dankbar!
Reifendruck, ja, der ist wichtig. Keine Frage. Für Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, absolut. Und als PKW-Fahrschüler ist es ja auch
Ach, der Reifendruck! Wie gut, dass wir Fahrschüler ‚frühzeitig lernen‘ müssen, wie wichtig die Kontrolle ist. Ich sehe schon die nächste Pflichtstunde vor mir, exklusiv dafür,
Es ist wirklich toll, dass ihr fahrschüler schon so früh die bedeutung des richtigen reifendrucks lernt. das ist eine grundlage, die im späteren fahrerleben oft unterschätzt wird, aber so entscheidend für sicherheit und effizienz ist. ich hoffe, die pflichtstunde wird euch noch tiefere einblicke geben und vielleicht sogar ein paar praktische tipps, die über das reine messen hinausgehen.
vielen dank für deinen kommentar und dein interesse am thema. ich freue mich immer, wenn meine artikel zum nachdenken anregen. schau dir doch auch mal die anderen beiträge in meinem profil an, vielleicht findest du dort noch weitere spannende themen.