Es ist verständlich, dass du dir Gedanken über die angemessene Geschwindigkeit während deiner praktischen Fahrprüfung machst. Du möchtest einen guten Eindruck hinterlassen und weder den Verkehr behindern noch riskant wirken. Die Frage nach einer inoffiziellen Mindestgeschwindigkeit ist berechtigt, denn Fahrlehrer betonen oft die Notwendigkeit, "flüssig" zu fahren. Aber was bedeutet das in der konkreten Prüfungssituation und wie wird es vom Prüfer bewertet? Hast du dich gefragt, ob dein Fahrlehrer dir vielleicht einen Hinweis geben wollte, dass es wichtiger ist, die Verkehrssituation richtig einzuschätzen, als eine bestimmte Zahl auf dem Tacho zu erreichen?
Denke darüber nach, was eine "angemessene" Geschwindigkeit wirklich ausmacht. Ist es nur die Zahl auf dem Tacho, oder spielen nicht vielmehr Faktoren wie Verkehrsaufkommen, Straßenverhältnisse, Sicht und dein eigenes Können eine Rolle? Könnte es sein, dass dein Fahrlehrer dich bewusst dazu angehalten hat, etwas langsamer zu fahren, um deine Beobachtungsgabe und Entscheidungsfähigkeit zu schärfen? Und was wäre, wenn du in der Prüfungssituation selbstständig zu dem Schluss kommst, dass eine niedrigere Geschwindigkeit angemessener ist – würde das als Unsicherheit ausgelegt werden oder als Zeichen von Reife und Verantwortungsbewusstsein?