Statistisch gesehen scheitert jedes fünfte Fahrzeug bei der Hauptuntersuchung (HU). Eine gute Vorbereitung spart dir nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch unnötige Kosten für Nachprüfungen. Dieser Leitfaden zeigt dir, worauf du als Fahrschüler besonders achten musst, um direkt die Prüfplakette zu erhalten.
In den folgenden Abschnitten erfährst du, welche Dokumente du mitbringen musst, welche Gegenstände immer im Auto sein müssen und welche technischen Bauteile du selbst prüfen solltest. Zusätzlich geben wir dir praktische Tipps für den perfekten Prüfungstag.
Wichtige Unterlagen für die HU-Prüfung

Für eine reibungslose HU sind bestimmte Papiere Pflicht. Die Zulassungsbescheinigung Teil I (ehemals Fahrzeugschein) ist das wichtigste Dokument – ohne sie kann die Prüfung nicht beginnen. Falls dein Auto nicht zugelassen ist, benötigst du zusätzlich die Zulassungsbescheinigung Teil II (ehemals Fahrzeugbrief).
Hast du technische Änderungen am Fahrzeug vorgenommen – etwa durch Tuning? Dann musst du die entsprechenden Nachweise vorlegen. Für die Abgasuntersuchung (AU) gilt: Wurde sie extern durchgeführt, bringe den AU-Nachweis mit. Prüfstellen führen die AU zwar meist selbst durch, aber der externe Beleg ist verpflichtend.
Pflichtgegenstände im Auto für die HU

Als Fahrzeughalter bist du dafür verantwortlich, bestimmte Sicherheitsausrüstung immer bereitzuhalten. Diese sind nicht nur für die HU relevant, sondern gesetzlich vorgeschrieben:
- Alle Sitze des Fahrzeugs müssen vorhanden und befestigt sein
- Ein Warndreieck für Pannenfälle
- Eine Warnweste – auch bei Plug-in-Hybriden und E-Autos
- Ein Verbandskasten mit gültigem Haltbarkeitsdatum
- Eine Anhängerkupplung, falls diese ausbaubar ist und verwendet werden soll
- Das Ladekabel für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Autos
Selbstcheck: Diese Bauteile vorab testen
Viele Mängel, die zur HU-Nachprüfung führen, kannst du selbst erkennen und beheben. Kein Technikwissen nötig – hier die wichtigsten Prüfpunkte:
Komponente | Prüfschritte |
---|---|
Reifenprofiltiefe | Messung mit Tiefenmesser oder 1€-Münze (Mindestmaß: 1,6 mm) |
Sicherheitsgurte | Keine Risse, Beschädigungen oder lockere Schlösser |
Autokennzeichen | Stabile Befestigung und klare Lesbarkeit |
Hupe | Funktionstest durch Betätigen |
Innen-/Außenspiegel | Keine Sprünge, Risse oder lockere Halterungen |
Bei der Beleuchtung prüfe jedes Licht einzeln: Abblend-, Fern-, Stand-, Blinker-, Nebelschluss- und Rücklichter sowie die Kennzeichenbeleuchtung. Auch die Scheibenwischer und die Scheibenwaschanlage müssen einwandfrei funktionieren. Die Frontscheibe darf im Sichtbereich des Fahrers keine Risse oder Steinschläge haben. Prüfe außerdem Flüssigkeitsstände (Öl, Kühlwasser) und ob der Auspuff undichte oder zu laut läuft.
Leuchtende Warnlampen? Die Bedeutung der Kontrollleuchten
Ist eine Kontrollleuchte am Armaturenbrett aktiv? Dann muss der Fehler vor der HU behoben werden. Leuchtet etwa die Öldruckleuchte, darf das Fahrzeug nicht bewegt werden. Auch bei der Batterielampe oder der Motorleuchte ist eine Fachwerkstatt gefragt. Diese Warnsysteme sind entscheidend für die Sicherheit – und die Prüfer nehmen sie genau unter die Lupe.
Optimale Vorbereitung: Der Gesamteindruck zählt
Nur technisch einwandfrei ist nicht genug: Ein sauberes und aufgeräumtes Auto hinterlässt einen positiven Eindruck. Entferne unnötige Gegenstände aus dem Innenraum und reinige das Fahrzeug gründlich. So gibst du Prüfern den Eindruck eines sorgfältigen Fahrzeughalters – das kann bei knappen Mängeln entscheidend sein.
Jetzt zur HU anmelden: Dein nächster Schritt

Mit diesen Vorbereitungen stehst du bestens da, um die Hauptuntersuchung zu bestehen. Plane ausreichend Zeit für den Termin ein und prüfe alle Punkte 2-3 Tage vorher noch einmal gründlich durch. Bei kleinen Defekten wie einer durchgebrannten Glühbirne ist ein schneller Austausch günstiger als eine Nachprüfung.
Hast du weitere Fragen zur Führerscheinerlangung oder Fahrzeugwartung? Schreib uns deine Erfahrungen in die Kommentare oder entdecke unsere weiteren Ratgeber zum Thema Führerschein erwerben.
Mal ehrlich, muss sich denn wirklich jeder Artikel immer nur um Autofahrer drehen? Ich mache gerade den Motorradführerschein (Klasse A) und fühle mich bei solchen Texten komplett ignoriert. Ja, auch Motorräder müssen zur HU, aber die spezifischen Herausforderungen, die wir Biker haben – sei es bei der Vorbereitung, der Schutzkleidung, der Sichtbarkeit im Straßenverkehr oder den Grundfahraufgaben in der Prüfung – werden einfach konsequent ausgeblendet. Es wäre schön, wenn man auch mal an uns denken würde und konkrete Tipps für Motorradfahrer geben würde. Oder sind wir etwa keine Verkehrsteilnehmer?